Realisierungen

 

ILAP: Das Mayer Dossier (Teil 1)

Ausstellung im Foyer des Saalbaus Neukölln

 

         

 

 

 

Ein Meridian in Neukölln

Wellen



Wellen umgeben uns überall. Diese können vom Menschen verursacht sein, oder sind natürlich entstanden.

Kurzzeitige Druckschwankungen in den elastischen Medien Luft, Wasser oder in einem Festkörper können sich als Welle fortsetzen. In der Tropsphäre breiten sich die Schallwellen mit einer Geschwindigkeit von ca. 340 m/s aus. Dabei ist die Schallgeschwindigkeit abhängig von der Temperatur: Je kälter es ist, desto langsamer setzt sich der Schall fort und umgekehrt. Die Schallgeschwindigkeit ist auch vom Medium abhängig: Schall breitet im Wasser etwa 30 mal schneller als in der Luft aus.

Innerhalb eines bestimmten Bereiches werden Wellen vom menschlichen Ohr wahrgenommen. Dabei liegt der Schalldruck zwischen ca. 20 ?Pa und der Schmerzgrenze von 150 Pa, ihre Frequenz liegt zwischen ca. 16 Hz (untere Hörschwelle) und 20 kHz (obere Hörschwelle). Unangenehme oder zu laute Geräusche werden oft als Lärm empfunden.

Mayer hat in Neukölln verschiedene Wellen wahrgenommen, da er die außergewöhnliche Gabe besitzt, diese auch außerhalb der normalen Wahrnehmungsgrenzen zu hören und zu empfinden. Selbst sagt Norbert Mayer dazu:

'Ich ging mit zwei Freunden die Straße entlang, die Sonne ging unter - ich spürte einen Hauch von Schwermut - der Himmel färbte sich plötzlich blutrot. Ich blieb stehen, lehnte mich todmüde gegen einen Zaun. Ich sah die flammenden Wolken wie Blut und Schwerter, den blauschwarzen Kanal und die Stadt. Meine Freunde gingen weiter, aber ich stand da, zitternd vor Angst, und ich fühlte, wie ein unendlich langer Schrei durch die Natur ging.'

(Interview vom 28. März 2003, Berliner Zeitung)

Er hat aus der Registrierung dieser Wellen und Geräusche sein Lebenswerk gemacht und diese in Neukölln mit dafür geeigneten Instrumenten aufgenommen und ausgewertet. Am Ende stellte er fest, dass es in Neukölln eine Linie von Punkten gibt, von wo die meisten Wellen ausgehen, den so genannten Meridian.

Weitere Auskünfte über die Boden- und Luftqualität in Neukölln erhalten sie unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de.

 

 

In Neuköllner Wohnungen, die auf einer Linie liegen, baute Mayer spezielle Geräte zur Durchführung der Messungen.
 
Eingang zum Geräpunkt 4: Kolonie am Buschkrug
 
22. September 1994: Diese Messungen an der Scheveningenstraße gehörten zu den Versuchen Mayers, seine Umgebung zu erfasse und zu kartieren.
 
23. Mai 1996: Eine der vielen roten Markierungen, die Mayer bei Kartierungsarbeiten in Neukölln hinterließ. Hier sieht man die Linie auf der Lipschitzallee.
 

 

Fotos: ILAP

 

 

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